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Am Brunnen vor dem Tore

Am 10. September, einem sonnigen Sonntagsmorgen, war es so weit: Auf Einladung des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Langen (VVV) spazierten rund 40 geschichtlich interessierte Bürger und geladene Gäste vom Parkplatz an der Aschaffenburger Straße an den Langener Hinkelsteinen vorbei zum so genannten Markwald-Brunnen, der an seinem neuen Standort eingeweiht wurde. Die historische Wasserstelle wurde unlängst fachkundig unter Regie der Firma Sehring versetzt, da der ursprüngliche Standort in deren Kiesabbaugebiet innerhalb des Bannwalds liegt. Nur durch die Verlegung konnte die etwa 300 Jahre alte Sandsteinkonstruktion erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. 

Nach Grußworten von VVV-Vorsitzendem Chris Muth und Bürgermeister Dr. Jan Werner hatte Dr. Wilhelm Ott das Wort. Der Heimatforscher, der die Aktion mit historischem Fachwissen begleitete und selbst eine Ruhebank in Nachbarschaft des Brunnens gespendet hat, nutzte die Gelegenheit, um die Geschichte der Örtlichkeit zu erläutern. Weiterhin informierte Nina Thomas, die das Umsetzungsprojekt für die Firma Sehring koordinierte, über die langwierige Geschichte der Rekonstruktion und die Schwierigkeiten mit behördlichen Genehmigungsverfahren.  

“Der Markwaldbrunnen führt an seinem neuen Standort kein Wasser”, erläutert Dr. Wilhelm Ott. Die einfache Schwengelpumpe diene nur zur Anschauung. Zur Einweihung half man dennoch künstlich nach: In der Pumpe wurde ein Schlauch verlegt und an eine Akku-Pumpe angeschlossen. Die so einmalig zu Tage geförderten Wassertropfen quittierte das anwesende Publikum mit Freude und Erstaunen. “Auch wenn aus diesem Brunnen künftig kein Wasser mehr fließt, ist hier ein anschaulicher Ort zur Regionalgeschichte entstanden, mit einem Bezug zur alten Waldweide-Wirtschaft und der frühen überörtlichen Zusammenarbeit in Form eines gemeinsamen Markwaldes”, fasst Dr. Wilhelm Ott zusammen. 

Die Einweihungsfeier wurde mit dem Lied „Am Brunnen vor dem Tore“, gespielt von einer sechsköpfigen Abordnung des 1.Mandolinen-Orchesters Langen, passend beendet. 

Details zu der Geschichte des Brunnens können Interessierte auf der dort aufgestellten Infotafel nachlesen. Ein QR-Code auf der Tafel leitet auf einen Bericht aus dem Langener Wochenblatt von 1898 den man nachlesen oder sich diesen auch anhören kann – gelesen vom Heimatkundigen Reinhold Werner.  

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