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Mit großen Plänen fest im Sattel

VVV zieht Bilanz bei Jahreshauptversammlung

Das vergangene Pandemiejahr war kein Zuckerschlecken für Veranstaltungsprofis. Der Langener Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) – seines Zeichens für die größten Partys der Stadt verantwortlich – hat es ebenfalls nicht leicht gehabt. Diese Bilanz zog Vorsitzender Chris Muth bei der Jahreshauptversammlung, die dennoch ganz im Zeichen der Vorfreude auf ein fast normales Festjahr stand.

„Die Heimatkundigen mussten die Museums- und Stadtführungen streichen, das neue Tal der 1000 Eier zu Ostern, Langen räumt auf, das Weinfest, diverse Ausflüge, der beliebte Plauderabend, der Weihnachtsmarkt, die ‚Party zwische den Joarn‘ und das Silvesterblasen: Alles abgesagt und ausgefallen“, zählte Muth auf. Sogar der Geschirrverleih des Vereins lief mangels privater Feste 2021 nur im Minimalbetrieb und das Mühltalkonzert im September fiel wegen schlechter Witterung aus. „Aber aufgegeben, haben wir irgendwie nie“, betonte der Vorsitzende, der den Chefposten offiziell im August übernommen hatte.

Das Ebbelwoifest – Flaggschiff des VVV – wurde im vergangenen Jahr pandemiebedingt zum zweiten Mal „dehaam“ gefeiert. Als Zeichen der Solidarität und Heimatverbundenheit klebten zahlreiche Langener sich den eigens produzierten „Babbe-Bembel“ ins Fenster und sahen sich Stöffche-Verkostungen, Konzerte, heimatkundliche Lesungen und weitere aufwendig produzierte Videos auf den Internet-Kanälen des VVV an. Eine digitale Schnitzeljagd in der Altstadt, hölzerne Ebbelwoi-Stelen am Wilhelm-Leuschner-Platz und die Krönung des Ebbelwoi-Königs als Live-Stream rundeten das Programm ab. Um das Brunnenfest-Gefühl bestmöglich zu vermitteln, schnürten zudem zahlreiche Gastronomiebetriebe in Langen „Ebbelwoifest-Pakete“ mit Leckereien zum Mitnehmen.

Der „Lebendige Adventskalender“, der jährlich in Kooperation mit den Langener Kirchen, Schulen und privaten Familien ins Leben gerufen wird, wurde auf zwei Präsenztermine mit strengen Hygieneregeln und Online-Formate reduziert. Der VVV sorgte für fünf stattliche, geschmückte Tannenbäume im Stadtgebiet und knipste die 140 romantischen Leuchtsterne an den Straßenlaternen einmal mehr an. Neu investiert wurde in zwei weitere Lichtsegel, die das funkelnde Dachgewölbe in der Romorantin-Anlage vergrößerten. Der Vorplatz der Stadtkirche wurde dank liebevoll gestalteter Holzdekoration erneut zur Landebahn für den Weihnachtsmann und der Vierröhrenbrunnen erhielt seinen traditionellen Kranzschmuck.

Komplett ohne notwendige, aber komplizierte Pandemiebeschränkungen konnte sich der Verein um die florale Verschönerung der Sterzbachstadt kümmern. Ganze 92 Blumenampeln sorgten im Rahmen der Aktion „Langen blüht auf“ für bunte Farbtupfer an den Straßen. Auch der historische Vierröhrenbrunnen wurde dank der leuchtend roten Geranien in den Blumenkästen wieder zu einem echten Blickfang. Für die Bepflanzung und die Installation des Blumenschmucks investierte der VVV 9.000 Euro. Die Pflege- und Bewässerungskosten für das Jahr schlugen mit 10.000 Euro zu Buche und wurden zu gleichen Teilen von der Stadt und den Stadtwerken Langen übernommen.

Die Sanierungs- und Renaturierungsmaßnahmen rund um das Ludwigsbrünnchen in der Langener Koberstadt konnten im Frühjahr 2021 abgeschlossen werden. Der Brunnen am historischen Ausflugsziel wurde zurückgebaut, der hölzerne Trog durch ein schmiedeeisernes Geländer nach historischem Vorbild ersetzt. Die Hütte hatte der VVV im Zuge der Arbeiten vom Odenwaldklub übernommen, saniert, neu möbliert und mit einem neuen Sichtschutz verkleidet. Neu aufgestellt wurden Informationstafeln zur Geschichte des Ludwigsbrünnchens, des Woogs und der früheren Wasseranlage.

Langens Erster Stadtrat Stefan Löbig fasste das Engagement des VVV zusammen: „Nach zwei Jahren Pandemie, Festbetrieb mit angezogener Handbremse und einem Generationswechsel an der Spitze des Vereins kann ich nur sagen: Hut ab! Das war ein wilder Ritt und der VVV saß dabei richtig gut im Sattel.“

Der VVV arbeitet zum Wohl Langens eng mit anderen Organisationen, Betrieben und Behörden zusammen. Das kommt auch bei den diesjährigen Ehrungen zum Vorschein: Neben zahlreichen Privatpersonen, Vereinen und Unternehmen wurden die Stadt Langen sowie der Stenografen Verein für ihre 70-jährige Treue geehrt.

Im Ausblick für das laufende Jahr zeigt sich: Der 930-Mitglieder starke Heimatverein setzt mehr und mehr auf Vernetzung und digitale Kommunikation mit seinen Fans und Unterstützern. Über einen eigenen Facebook- und Instagram-Auftritt liefert das Social Media-Team des VVV aktuelle Infos, Veranstaltungstipps und Unterhaltsames. In den kommenden Monaten soll zudem die komplett überarbeitete Webseite des VVV online gehen.

Vorerst konzentrieren sich alle Aktiven allerdings auf die Durchführung des Ebbelwoifestes. Die heiß ersehnte Rückkehr der größten Traditionsparty Langens ist auf Freitag, 17. Juni, datiert. Am Ebbelwoifest-Wochenende gibt es ein paar Neuerungen, die der Verein in den kommenden Tagen veröffentlicht. Auch vor dem eigentlichen Festbetrieb steht ein Novum an: Am Donnerstag, 16. Juni, (Fronleichnam) präsentieren sich Langener Vereine mit Musik und Show rund um den Wilhelm-Leuschner-Platz. Alle, die am „Tag der Vereine“ dabei sein möchten, können unter info@vvv-langen.de Kontakt aufnehmen.

Wer den VVV unterstützen und weiterhin für tolle Feste und den Erhalt historischer Substanz in Langen sorgen möchte, kann Mitglied werden. Die passive Mitgliedschaft verpflichtet zu keiner Aktion und ist schon ab 12 Euro im Jahr zu haben. Natürlich freut sich der Verkehrs- und Verschönerungsverein auch immer über aktive Helferinnen und Helfer. Mehr Informationen und ein Antragsformular gibt es unter www.vvv-langen.de.

 

Foto: Stefan Löbig (links) und Regine Daneke nahmen die Urkunden für 70 Jahre VVV-Mitgliedschaft der Stadt Langen bzw. des Stenografenvereins von Vorsitzendem Chris Muth entgegen. (Dexheimer/VVV)

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